Brickscaping - Eine Landschaft aus LEGO
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Ideen in diese Richtung hatte ich schon einige - und es gibt durchaus ein paar historische Fotos, die belegen, dass ich mich in dieser Art auch schon versucht habe - aber das, was ich mir vorgestellt hatte, ist bislang nie daraus geworden. Aber jetzt...
Was hier erstmals vorgestellt werden soll ist mein erster Versuch einer modular aufgebauten Landschaft komplett aus LEGO Steinen.
Warum modular?
Eines der größten Probleme beim großflächigen Bauen mit LEGO ist, dass sich die entstandenen Bauwerke nur schwer bewegen lassen, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, sie zwecks Vorführung zu einem Treffen mitzunehmen.
Für große Gebäude heisst die Lösung, leicht de- und wieder montierbare Bauabschnitte zu definieren und diese dann gegebenenfalls einzeln verpackt einzulagern. Bei Landschaften gilt es folglich, eine gewisse Basisgröße festzulegen, und die Landschaft in eben dieser Größe entsprechende Stücke zerlegbar zu gestalten.
Als Basisgröße für "mein Design" habe ich die Größe zweier großer Bauplatten (je 48*48 studs) gewählt. Diese Größe ist praktisch, weil diese Grundfläche mangels großer Bauplatten auch mit kleineren noch gut herstellbar ist, bei entsprechendem Aufbau eine gewisse Stabilität erreicht wird und die Teile noch relativ gut verstaubar bleiben. Vom Versuch, mit 2*2 großen Basisplatten zu arbeiten (= 96 studs im Quadrat) bin ich nach einigen "Abstürzen" mit ersten Vormodellen wieder abgekommen.
Bevor es weitergeht, hier erst einmal die erste Ansicht des ersten (fast) fertiggestellten Moduls:
Für den ersten Anlauf habe ich zwei wesentliche Voraussetzungen gewählt: Es sollte eine aufgelockert gestaltete Grünfläche mit Wasserlauf sein, und es musste ein Stück Gleisanlage mit integriert werden, da ein Ziel der Module ist, sie in eine LEGO Eisenbahnanlage einzubauen.
Die Draufsicht zeigt, dass ich am "vorderen" (das nächste Foto ist dann auch von "vorn" aufgenommen) Rand zwei kleine Brücken vorgesehen habe, über die im "Weichen-kompatiblen" Abstand von 8 studs zwei gerade Gleisstücke verlaufen. Statt der zwei Brücken eine zu errichten, hätte das Ganze zu monolithisch wirken lassen, ausserdem schlängelt sich der Flusslauf leicht, so dass die Brücken leicht gegeneinander versetzt sind.
Ich entschuldige mich an dieser Stelle für die Unschärfe dieser Bilder - war keine Absicht. Ich denke, man erkennt die Grundidee der Bauweise: Das Terrain ist um einige Steinhöhen angehoben (in diesem Fall 5 Steine hoch), an der vorderen und hinteren Seite des Moduls sind jeweils um eine Noppenreihe nach hinten versetzt Technic-Lochbalken integriert. Mit Hilfe von Technic-Pins und entsprechenden aufzusteckenden Lochbalken können mehrere Module seitlich aneinandergereiht werden. Damit die Module auch über die gesamte Tiefe sauber aneinanderbleiben, sind auch an den "Breitseiten" Technic-Balken eingebaut, in die beim Verbinden Technic-Pins eingesteckt werden können. Durch die Riegel vorn und hinten dürfte genug Druck entstehen, dass die Module dann nicht mehr "wandern". Sollten später einmal nach vorn und hinten ebenfalls Module angeflanscht werden müssen, haben die zu verwendenden Technic-Riegel genügend Öffnungen frei, um auch dort mit Pins arbeiten zu können. Statt einer weiteren Verriegelung (die ein versehentliches Abrücken verhindern würde) müssen solcherart angebaute Module allerdings dann mit herkömmlichen Steinen an der Oberseite arretiert werden. Gelegenheit genug dafür gibt es...
Ein paar Details seien noch erwähnt:
Auch wenn es mit LEGO nicht wirklich einfach zu realisieren ist, habe ich doch versucht, ein bisschen einen Effekt wie ein Gleisbett hinzubekommen. Dazu habe ich die Graustufen aus den LEGO Mosaik-Sets genutzt, von denen ich mal einige auf Vorrat gekauft hatte. Die Gleise sind vollflächig um eine Plattenhöhe angehoben, so dass ein minimaler "Bahndamm" entsteht. Der "Schotter" schmiegt sich komplett um die Schwellen, so dass die Gleise deutlich weniger nüchtern wirken als normal.
Die "Parklandschaft" ist durchzogen von einigen schmalen Sandwegen. Diese folgen ein wenig der Geländehöhe und ein Weg führt auch über die Gleise (Aufpassen wenn der Zug kommt!). In der Flussbiegung habe ich einen kleinen Bootssteg vorgesehen, auf dem beizeiten ein Angler sitzen soll (momentan lässt hier ein frustrierter Zugschaffner die Beine baumeln wahrscheinlich wurde er von der netten Lady versetzt, die sich gerade auf der anderen Flussseite mit seinem Kollegen beschnäuzelt...).
Das bereits in Planung befindliche zweite Modul wird den Flusslauf fortsetzen und dabei die beiden Wanderwege durch eine Holzbrücke (für die ich hoffentlich noch genug braune Planken zur Verfügung habe) verbinden. Auf der anderen Seite des hier vorliegenden Moduls soll das Terrain später einmal stark ansteigen und endlich eine Gelegenheit bieten, meine andernorts schon gezeigte Eisenbahnbrücke zu benutzen. Natürlich wird es wieder einen Anlauf für einen großen Eisenbahntunnel geben, aber davor steht noch die Beschaffung schierer Unmengen von Steinen. Das jetzige Modul ist schon ganz schön schwer, weil unter den großen grünen Bauplatten jeweils kreuzweise Stützmauern (natürlich nur aus alten, abgewetzten Steinen) gezogen sind. Soll sich diese Bauweise in den nächsten Modulen fortsetzen, dürfte ich spätestens beim dritten Modul ernsthafte Engpässe beim Baumaterial bekommen.