Allseits herrscht ja momentan noch Hype um das neue iPhone 5 – ist ja auch ganz nett, was die Leute aus Cupertino da mal wieder verzapft haben, obgleich ich die Begeisterung nicht so ganz teilen mag.
Das neue iOS zum Beispiel – bislang sehe ich noch nicht, was es konkret besser macht als sein Vorgänger – es macht nur wie gewohnt das eine oder andere anders. Manche Dinge sind auch in die Hose gegangen, wie man an der offiziellen Entschuldigung von Apple für die neue Maps-App erkennen kann. Es genügt eben doch nicht, sich maßgeblich auf einen Partner zu verlassen, wenn man etwas etabliertes durch etwas vermeintlich viel besseres ersetzen möchte – Qualitätskontrolle mag lästig sein, aber sie ist unerlässlich.
Deswegen bin ich aber sicherlich nicht gleich so angefressen das ich als seit Jahren überzeugter Nutzer nun abtrünnig würde – aber wie schon bei Desktop und Mobilgerät kaufe ich kritischer ein. Im konkreten Fall heißt das für den neuen Handy-Vertrag: Das iPhone 4S ist noch lange gut genug. Warum?
Erstens bietet es softwaretechnisch derzeit keine Nachteile zum iPhone 5. Das, was ich mit dem neuen Gerät machen möchte, geht auch mit dem 4S, einschließlich Siri, die unsere Kinder momentan mehr überzeugt als mich, aber für den einen oder anderen Schmunzler gut ist.
Zweitens kommt der Formfaktor ins Spiel – das neue Gerät ist größer, was gut ist wenn man nur ein Mobilgerät nutzen möchte. Als ohnehin schon großer Freund des iPad stellt sich dieses Problem aber nicht, und dank iCloud auch nicht das des Datenaustausches zwischen beiden. Also warum größer werden und dann ein Problem mit der Mitnahme haben? In Situationen wo das iPad zum Mitnehmen zu unpraktisch ist, braucht es auch nicht größer als ein „klassisches“ iPhone zu sein. Was denn auch meinen kritischen Blick auf viele der fast schon Semi-Tablets der Konkurrenz erklärt – selbst ohne Diskussion über Für und Wider deren Softwareausstattung, wenn ich mir ein Brikett (oder meinetwegen eine Wandfliese) ans Ohr halten möchte, gehe ich in den Schuppen, da liegen genug…
Drittens wäre da noch die Sache mit LTE – der neue „Standard“ ist ja bekanntlich noch nicht so recht einer – dazu gibt es viel zuviele Unterschiede bei unterstützten Frequenzen, Netzabdeckung der Anbieter und – jetzt kommt’s – den Tarifen. Genau. Die ziehen einem nämlich buchstäblich die Schuhe aus. Es genügt ja nicht, dass ein (im übrigen subventioniertes) Handy beim Mobilfunkanbieter in der kleinsten Ausstattung 200 € mehr kostet als das Vorgängermodell (dieser Preisunterschied lässt sich durch die Preise im Obstladen eindeutig nicht erklären) – nein, für die als größte Neuerung gepriesene Hochgeschwindigkeitsverbindung mit LTE darf man beim (auch nicht gerade billigen) Tarif nochmal einen Zehner drauflegen. Da muss man schon intensiver Nutzer sein, damit sich das rechnet.
Und dabei lasse ich den vielkritisierten Wechsel beim Dock-Connector noch außen vor (der mich allerdings auch weniger stört, weil ich eh nur mit Kabel „docke“… und das ist ja dabei)
Aber: a propos iCloud – einen hab ich noch:
Das „abgelegte“ iPhone 4 hat eine neue Liebhaberin gefunden – meine angetraute bis dato Handyverweigerin. Alles nach dem Motto „ja wenn man sowas alles damit machen kann…“ – erste und wichtigste Amtshandlung des „Gern-mal-Terminvergessers“: Die Kalender verheiraten. Das geht ja über die Kalenderfreigabe ganz einfach… …sollte man denken.
Schritt 1 erwies sich als fast unüberwindliche Hürde: Freigabe des Kalenders meiner Frau an mich. iCloud haben wir beide, incl. passender Email-Adressen. Also Freigabe ausgewählt, eigene Adresse rein und abgeschickt. Dann in meinem Account auf Annehmen geclickt und – oh Wunder:
„Der Kalender kann nicht angezeigt werden, weil er nicht mehr freigegeben wird.“
Ja nee, is klar… er wird eindeutig freigegeben, die Einstellung ist sichtbar. 5mal probiert, 5mal Fehler erhalten, im Web natürlich keinerlei googlebare Hinweise dazu. Was tun?
Logischer Schritt: Gegenprobe. Also gebe ich einen meiner Kalender (einer reicht ja heutzutage nicht mehr) frei – und siehe da, das Annehmen klappt problemlos und alle Einträge sind sichtbar. Sogar das Bearbeiten ist kein Problem (was ja auch der tiefere Sinn einer solchen Funktion ist). Schön.
Konsequente Folgefrage: Was ist bei meiner Frau anders als bei mir? Und ich meine das ganz wertneutral. Klickt man sich im iCal oder iCloud mal fröhlich durch, fällt auf, dass in „meiner“ Freigabeliste neben dem entsprechenden Kalender ihre iCloud-Email-Adresse steht. Schön. In „ihrer“ Liste ist das umgekehrt genauso – aber mit einem Fragezeichen davor. Hä? Was’n das? Ich hab den Account nicht erst seit gestern und erinnere mich mindestens dreier Fälle, in denen ich irgendwelche Adressen, Sicherheitsfragen und sonstigen Krams bestätigen musste. Viel aktiver kann das Konto nicht sein, Emails laufen auch hin und her und iCloud streikt auch ansonsten eher so gar nicht. Aber man lernt nie. Aus. Denn:
Ein Besuch bei appleid.apple.com (sic) erlaubt, sich nochmal die Einstellungen zu besagtem Konto (bzw. beiden) näher anzuschauen. Und da sieht man dann, dass mit beiden die bei der Einrichtung angegebene sowie eine zusätzliche icloud-Email-Adresse verknüpft und verifiziert ist. Aus mir nicht näher ersichtlichen Gründen gammelt in meinem Account aber noch eine dritte, als nicht verifiziert gekennzeichnete Email-Adresse rum.
Jetzt läge es nahe, dieses durch Click auf „Verifizieren“ zu beheben (sofern die Adresse denn stimmt und genutzt werden soll – ja, wäre in der Tat ganz nett gewesen). Allein, das klappt nicht. Da von diesem Schritt nicht die Seligkeit abhängt, ist der „Löschknopf“ entsprechend schnell lokalisiert – zwei Adressen reichen völlig, ich will ja vor allem sehen ob es danach tut wie es soll.
Tja, was soll ich sagen, kaum ist die „unvalidierte“ (welch Wort!) Email-Adresse raus, läuft es als wenn es nie gestreikt hätte. Da ich ansonsten nichts (und ich meine nichts!) verändert habe, kann es nur diese Ursache gewesen sein. Vielleicht hilft’s ja Leidensgenossen, die beim Googeln nach ebendiesem Fehler hier landen.